Dipl. Ing. Adelheid Hochpöchler: Die idealisierte Landschaft - Berge, Wandern und Wasser in der Landschaftsfotografie. Diplomarbeit der LIK Meisterklasse digitale Fotografie Wien.

Alle Fotos und Texte: Adelheid Hochpöchler

Alle Fotos und Texte: Adelheid Hochpöchler

DI Adelheid Hochpöchler, BA wurde 1968 in Steyr geboren. Farben, Formen und Harmonie haben sie schon früh inspiriert. In der Schule entdeckte sie ihr Interesse für Technik und die Natur, beides zusammen führte sie zum Studium der IT und Landschaftsarchitektur, im Zuge dessen sie zu malen und zu zeichnen begann. Seit mehreren Jahren ist sie zudem begeisterte Bergsteigerin. Erste fotografische Arbeiten entstanden zu Zeiten der Analogfotografie, wo sie sich autodidaktisch die Grundlagen aneignete. Im Zuge einer beruflichen Auszeit, vor noch nicht allzu langer Zeit, entdeckte sie die Digitalfotografie als ihre Leidenschaft.

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Adelheid Hochpöchler ist ausgezeichnete Absolventin der LIK Meisterklasse digitale Fotografie.


Woran denken wir, wenn wir das Wort Landschaft hören?

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Die Bilder, die dabei im Kopf entstehen, sind groß-teils geprägt von der Idee und der Sehnsucht nach einer idealen Landschaft.

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Idealisierung meint in diesem Zusammenhang das Verhalten und Gegenstände (Personen, Gruppen, Epochen, Regionen usw.) zum unrealistisch überhöhten Ideal zu erheben.

In der Geschichte war die Landschaft als Ackerland und Weiden lange Zeit zwar zum Überleben not-wendig, kulturell gesehen war sie jedoch ein Ort der Bedrohung und man vermied es zum Beispiel Berge zu besteigen.

In der Renaissance beginnt die Malerei ideal-harmo-nische Welten zu erschaffen. Es entstehen scheinbar dreidimensionale Traum- und Paradieslandschaften. Die gemalten Bilder enthalten zwar noch reale Motive, sind aber auch direkt-sinnlich zugänglich. Die Harmonie des friedlichen Landlebens leuchtet jedem ein und lässt viele Menschen danach sehnen.


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Die Wahrnehmung von Landschaft setzt die Trennung von Stadt und Land voraus, wobei es der Städter ist, der sich so weit von der Natur entfernt hat, dass er sich ihr genießend zuwenden kann.

Während bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts die gemalten Landschaften lediglich als Kulissen dien-ten, wurden sie bei Malern wie Giorgione, Tizian und Campagnola zum Hauptgegenstand der Komposition. Sie malten oft nicht naturgetreu, sondern haben ihre gemalten Landschaften idealisiert und überhöht.

In den 80er und 90er Jahren des 18. Jarhunderts erreichten die Forderungen, das Kunstwerk müsse einem Ideal genügen, auch die Landschaftsmalerei. Man meinte, die Schönheiten der Natur sei imstande sittliche und sogar leidenschaftliche Empfindungen auszulösen. Der Anblick von Gebirgen, Wasserfällen und Unwettern könne zur Bewunderung des Großen führen.

Allgemein lässt sich sagen: In der Art und Weise, wie wir auf die Welt schauen, ein Landschaftsbild konstruieren, spiegelt sich, von Politik und Ökonomie beeinflusst, der momentan vorherrschende Land­schaftsbegriff wieder.

Waren für die Landschaft als Kultur des Sehens, als metaphorischem Ort und Sehnsuchtsraum, viele Jahre die Maler zuständig, hat inzwischen die Fotografie die Hoheit über das “Landschaftsbild” ge-wonnen. Mittlerweile sind ihre Tableaus jenen der Maler sogar ebenbürtig: Denn das zunächst einmal realitätsabbildende, dokumentarisch verstandene Medium kann nun ­ so wie das Gemälde ­ zum fiktio-nalen Bild werden.

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Wandern und Landschaft als Motiv in der Bildenden Kunst unterliegt einer Ästhetisierung, der ich mich nicht entziehen konnte und wollte.

Damit wünsche ich einige interessante und inspirierende Augenblicke beim Betrachten meiner Bilder und dem Lesen der Texte.

Adelheid Hochpöchler